Unter dieser Überschrift werde ich Dir perspektivisch mehrere Tragen vorstellen, die in keine der anderen Kategorien passen, sondern Elemente verschiedener Tragehilfen in sich vereinen und auf ganz verschiedene Art und Weisen gebunden werden können.
Es gibt auch einfache Hybridtragen (wie die Tragen von Rookie sowie den Huckepack-Onbuhimo von Baby Roo), die man sowohl mit Bauchgurt als auch ohne Bauchgurt, also als Vollschnallentrage bzw. als Onbuhimo, verwenden kann. Auf diese Art von Tragen werde ich hier nicht näher eingehen, da Du Dir alle Funktionen mit den Bindeanleitungen für eine Vollschnallentrage und für einen Onbuhimo bereits gut erschließen kannst.
in der Alles-in-einem-Trage, entwickelt von Kirsten Heymann
Was die Alles-in-einem-Trage ausmacht
Hierzu gibt es bald mehr Informationen.
Sie ist auf jeden Fall sehr vielseitig und besteht – abgesehen vom Polyesterzwirn, ein paar Klettverschlüssen, einer Polsterung im Bauch- bzw. Hüftgurt (und je nach Modell auch einer Polsterung in der Kordel an der Nackenstütze sowie Knöpfen) – nur aus Tragetuchstoff.
mit losem Bauchgurt – wie ein Podaegi
“Was ist denn ein Podaegi?”, magst Du Dich fragen.
Es ist eine Tragehilfe, die aus einem großen Haupt-Stoffstück besteht, von dem aus oben zwei Bänder abgehen, die entweder erst nach vorn auf die Brust des Tragenden oder gleich über die Schultern gelegt und danach unter dem Po des Kindes gekreuzt und unter den Beinchen des Kinder weitergeführt werden, dass das Stoffstück gut am Kind als auch am Tragenden anliegt.
Das Wort “Podaegi” kommt aus dem Koreanischen, aber solche Tragehilfen mit nur zwei Bändern gibt es traditionell in verschiedenen Teilen der Welt. Hier ist einiges dazu geschrieben (in englisch) und es gibt sehr schöne Fotos.
Der klassische Podaegi kommt ohne Bauchgurt aus. Bei der Podaegi-Variante mit der Alles-in-einem-Trage kommt dagegen der Bauchgurt zum Einsatz, allerdings lose – nicht durch die Schlaufen im Hauptteil geführt. Wenn es gebunden ist, halten Bauchgurt und Haupt-Stoffteil durch Reibung aneinander.
Diese Variante eignet sich insbesondere für das Tragen ganz kleiner Babys (unter 4 kg bzw. unter 55 cm Körperlänge), da man die Höhe des Stoffs vom Po bis zum Nacken des Babys auf diese Weise auf kleine Größen einstellen kann.
Da das Haupt-Stoffstück der Alles-in-einem-Trage nicht so groß ist wie das eines normalen Podaegis, kann es bei Verwendung mit losem Bauchgurt auch mal verrutschen. Deshalb empfiehlt sich diese Variante nur für Trageweisen vorn und auf der Hüfte, wo Sichtkontrolle besteht. Für die Nutzung auf dem Rücken empfehle ich sie ausdrücklich nicht.
Zunächst bindet man sich den Bauchgurt um, um anschließend das Hauptteil der Trage zwischen den eigenen Körper und den Bauchgurt zu stecken und in etwa auf die richtige Höhe zu bringen. Die Feineinstellung nimmt man vor, wenn man das Baby schon an den Körper genommen und das Hauptteil der Trage über seinem Rücken nach oben genommen und die Träger über die eigene(n) Schulter(n) gelegt hat. Danach bindet man alles wie bei einem MeiTai – vorn analog der Känguruhtrage, seitlich analog dem Hüftsitz mit zwei Tuchbahnen über einer Schulter.
vorn: analog Kängurutrage
seitlich: analog Hüftsitz mit zwei Tuchbahnen über der Schulter
Die Fotos, wie es fertig gebunden aussieht, folgen demnächst.
mit fixiertem Bauchgurt – wie ein Meh Dai
Führt man den Bauchgurt durch die Schlaufen am Hauptteil, so kann man die Alles-in-einem-Trage wie einen MeiTai mit verstellbarem Steg nutzen. Die Variationen sind vielfältig: Das Tragen eines Neugeborenen ist genauso möglich wie das eines Kleinkindes; das Tragen kann vor dem Bauch, auf der Hüfte und auf dem Rücken (bei sicherer Kopfkontrolle des Babys) erfolgen; die Tuchbahnen können aufgefächert werden, um das Kind ganz kuschelig zu umschließen, ebenso können sie gerafft und unter dem Po des Kindes gebunden werden. Entscheidet man sich für eine ungekreuzte Führung der Träger und Nutzung der Fixierungsschlaufen, kann man das Kind ganz einfach aus der Alles-in-einem-Trage herausnehmen und auch wieder hineinsetzen – wie bei einer Vollschnallentrage. 🙂
vorn: analog Kängurutrage
vorn: analog Rucksacktrage
seitlich: analog Hüftsitz mit zwei Tuchbahnen über der Schulter
hinten: analog Rucksacktrage
mit fixiertem Bauchgurt und fixierten Trägern – analog einer Vollschnallentrage
Bei dieser Variante ist das Hineinsetzen und Herausnehmen des Kindes sehr, sehr einfach, da alles schon vorgebunden ist. Man muss beim Anlegen der Trage lediglich den Bauch- bzw. Hüftgurt knoten und nach dem Hineinsetzen des Kindes die Träger auf die richtige Länge bringen.
Allerdings ist dann nur die H-Trageweise (mit parallel verlaufenden Trägern) möglich, vorn wie hinten. Wenn man die Träger kreuzen oder das Kind seitlich, auf der Hüfte tragen möchte, muss man auf die oben beschriebenen Bindeweisen zurückgreifen.
vorn: analog Rucksacktrage
hinten: analog Rucksacktrage
ohne Bauchgurt – wie ein Onbuhimo
Die Onbuhimo-Funktion lässt sich auf verschiedene Weisen realisieren. Allen ist gemein, dass das Kind hinten getragen wird und dass kein Gurt am Bauch entlang verläuft.
hinten: mit Knoten unter dem Po des Kindes
hinten: mit unter dem Po des Kindes gekreuzten Trägern mit Einstecken derselben auf Brusthöhe
hinten: ohne Knoten – mit einem Ring auf jeder Seite
Auch hier sind die Fotos in Arbeit und bald hier zu sehen.