Was RingSlings ausmacht
Ein RingSling ist ein Stück Tragetuch von ca. 1,7 bis 2,2 Meter Länge, an das auf der einen Seite ein Ringpaar angenäht ist, durch welches das andere Tuchende geführt wird, sodass es sich stufenlos verstellen lässt.
Geeignet ist es für das Tragen des Kindes auf der Hüfte.
Das Tragen mit RingSling sieht ganz einfach aus. Doch leider ist es anfangs nicht so leicht und nicht wenige geben auf … Wenn man allerdings weiß, was man beim Binden beachten muss und wo Fehlerquellen sind, wird man sich schnell mit der Tuchschlinge mit den Ringen anfreunden.
Da sie Strähne für Strähne direkt am Kind festgezogen wird, kann man sie bei Reifgeborenen bereits ab der Geburt verwenden.
Bindeweise seitlich – auf der Hüfte
… mit dem klassischen RingSling mit zwei angenähten Ringen
Zunächst fährt man mit dem Kopf und einem Arm durch den RingSling. Die Ringe positioniert man zum ersten Einbinden weit oben – auf der Schulter. Später rutschen sie beim Festziehen nach innen, sodass sie im besten Fall etwas unterhalb des Schlüsselbeins ihren Platz finden.
Die Tuchschlaufe sollte bis in Höhe der Beckenschaufel reichen.
Das Baby wird nun an die Schulter oberhalb der Tuchschlaufe gelegt und in die Tuchbahn eingefädelt. Es ist vorteilhaft, das Kind anfangs weit seitlich zu positionieren, da es später beim Festziehen des Tuchs nach innen rutscht. .
Dann fächert man die Tuchbahn über dem Rücken des Kindes auf.
Unten lässt man so viel Tuchstoff, dass man ihn um den Po des Babys herum bis zu seinem Bauch (bis auf Höhe des Bauchnabels) ziehen kann. Der Stoff sollte nicht doppelt bzw. mehrfach übereinander liegen, damit er nicht in den Kniekehlen einschneidet.
Über den Rücken sollten keine Falten im Tuch sein.
Oben im Nacken dagegen kann reichlich Tuchstoff sein, da das den gewünschten Halt gibt, gerade bei sehr jungen Babys.
Nun muss man die Tuchbahn festziehen: Strähne für Strähne, wobei in der Mitte am wenigsten straffzuziehen ist. Unten muss man etwas stärker straffziehen, damit das Kind gerade zum Sitzen kommt und die Knie nach oben gezogen werden für eine gute Spreiz-Anhock-Haltung. Oben muss man reichlich straffziehen, was aufgrund der diagonalen Dehnbarkeit der Tragetücher zum Glück gut funktioniert – es sei denn, es ist zu viel Spannung auf den Ringen oder das Tuch hat sich zwischen den Ringen “verkantet”. Dann heißt es, mit der einen Hand das Kind zu stützen und mit der zweiten Hand das Tuch zwischen den Ringen zu entfalten, dass es sich ohne viel Widerstand durch die Ringe ziehen lässt. Am besten ist, wenn man schon vor dem Hineinsetzen des Kindes überprüft, ob das Tuch gleichmäßig durch die Ringe geführt ist.
Beim Straffziehen empfiehlt es sich, die Schulter, auf der das Tuch liegt, anzuspannen und mit ihr nach hinten gegenzuhalten, damit nicht alles zu weit nach vorn/innen verrutscht. Ebenso sollte man Augenmerk legen auf die Tuchbahn, die am Hals vorbeizieht: Nicht selten rutscht diese beim Festziehen des Tuchs näher zum Hals, wo sie dann unangenehm einschneidet. Hier helfen Lagekorrekturen und ggf. ein Lockern des Tuchs gefolgt von einem erneuten und angepassten Festziehen.
Zum Herausnehmen des Kindes hebt man es zunächst an, löst die Tuchbahn um seinen Po, schiebt das Tuch über seinen Rücken nach oben, lässt es auf den angewinkelten Oberschenkel gleiten, um dann die Tuchbahn über seinen Kopf zu heben. Der RingSling muss dazu nicht gelockert werden, sondern kann in der optimal vorgebundenen Form verbleiben.
Beim erneuten Hineinsetzen muss man also nichts mehr straffziehen. 🙂 Insofern müssen auch die Ringe anfangs nicht ganz so weit auf der Schulter liegen wie beim ersten Binden und das Kind muss nicht allzu weit seitlich hineingesetzt werden.
Um einer einseitigen Belastung vorzubeugen, sollte man die Trageseite regelmäßig wechseln, z. B. einen Tag links tragen, den nächsten Tag rechts.
Zum Einsatz kam: RingSling von Didymos, Modell “Wellen lind”, Länge 1,8 m (2 m).
… mit einem kurzen Tuch mit zwei Ringen, die nicht angenäht sind
Hat man ein kurzes Tuch (ca. 2 bis 3 m lang) und ZWEI Ringe, kann man sich einen RingSling daraus machen. Allerdings ist es wichtig, die Größe der Ringe zu beachten: Die 75 mm-Ringe passen für dünnen bzw. schmalen Stoff und die 87 mm-Ringe für Tuchstoff mit normalem Flächengewicht, der 65 bis 70 cm breit ist.
Eigentlich ist es ganz einfach. Wenn es nicht so kompliziert wäre : oben-unten, innen-außen, sichtbar-verdeckt … richtig-falsch … Beim Einfädeln beider Seiten des Tragetuchs in die zwei Ringe sowie beim Anlegen desselben kann schon mal ein Knoten im Kopf entstehen.
Hier zuerst einige Beispiele, wie es nicht funktioniert:
Nun die korrekte Handhabung:
Das eine Tuchende wird von unten durch beide Ringe gefädelt und das andere Tuchende von oben.
Fertig gebunden ist es richtig bequem, selbst mit einem größeren Kind.
Vorteilhaft ist, dass zwei Lagen des Tuchstoffs über die Schulter verlaufen, was gut polstert. Nachteilig ist, dass an der zur Schulter gerichteten Seite der Ringkonstruktion eine Stoffwulst ist, die bei ungünstiger Positionierung eindrückt. Da hilft es, die Ringe insg. etwas weiter unten zu platzieren.. .
Zum Einsatz kam: Tragetuch von Didymos, Modell “Iris” mit gerade Tuchenden mit Fransen, Länge: ca. 2,2 m = Gr. 1.